Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 entschieden sich zahlreiche New Yorker*innen für eine Tätigkeit als Ersthelfer*in oder medizinische Fachkraft. Nach dem Schulmassaker an der Marjory Stoneman Douglas High School am 14. Februar 2018 wurden jugendliche Überlebende zu Aktivist*innen für strengere Waffengesetze. Und die COVID-19-Pandemie führte weltweit zu einem beispiellosen Engagement von Menschen, die sich für Ausbildungsprogramme im Gesundheitssektor einschrieben, um gemeinsam gegen die Verbreitung des Virus anzukämpfen.
Viele Menschen, die eine Krise erlebt haben, fühlen sich dazu berufen, anderen zu helfen.
Der Verlust eines geliebten Menschen führt oft dazu, dass Menschen sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens machen. Viele finden diesen neuen Lebenssinn, indem sie einen Weg einschlagen, der anderen hilft oder die*den Verstorbenen ehrt.
Wenn wir unseren Schmerz auf derartige Weise in Heilung für andere umwandeln, kann das sogar dazu beitragen, nicht nur dem neuen Leben, sondern auch dem erlebten Schicksalsschlag selbst einen Sinn abzuverlangen und der unsäglichen Frage nach dem Warum ein kleines Stück näher zu kommen.
Um zu helfen, musst du übrigens kein*e Expert*in sein. Z. B. brauchst du für die Unterstützung der Krebsforschung keinen Doktortitel. Du könntest diese Vision genauso gut unterstützen, indem du eine Spendenkampagne zum Thema initiierst.
Welche Ziele und Visionen hast du? Ist es Teil deines Weges anderen zu helfen? Wie könnte diese Hilfe aussehen?
Dein Ziel muss nicht zwangsläufig mit deinem eigenen Verlust zusammenhängen. Egal was du tust, es entsteht immer ein gewisses Gefühl von Sinn, wenn du dich für andere engagierst und ein Leben im Einklang mit deinen Werten führst.
Wenn du bereits ein klares Ziel vor Augen hast, ist es hilfreich, dir im ersten Schritt deine Interessen und
Fähigkeiten bewusst zu machen. Im zweiten Schritt kannst du Unterstützungswege erkunden, indem du dich von inspirierenden Büchern leiten lässt, dich ehrenamtlich in gemeinnützigen Organisationen engagierst, Teil einer Online-Community wirst oder an relevanten Kursen zum Thema teilnimmst.
Wenn du noch keine konkrete Idee hast, kannst du zunächst eine Auflistung all dessen machen, was dir am Herzen liegt, z. B. Gemeinschaft, Gesundheit, Beziehungen, Spiritualität, Kreativität, Arbeit und Freizeitgestaltung, etc. Überlege dir, wie du mehr Zeit für Aktivitäten aufwenden kannst, die dir wichtig sind. In welchen Bereichen stimmt dein Leben noch nicht mit deinen Werten überein? Vielleicht möchtest du besser auf deine Gesundheit achten, damit du später für deine Enkelkinder da sein kannst?
Auf dem Weg zu einem sinnhaften Leben kannst du die Richtung deines Lebensweges komplett verändern, indem du zum Beispiel einer gänzlich neuen Berufung nachgehst. Aber auch kleinere Anpassungen in deinem Alltag oder Lebensstil können eine große transformative Auswirkung haben.
Ganz gleich in welchem Lebensbereich und in welcher Intensität du dich engagieren möchtest: Zu helfen gibt uns das Gefühl, dass unser Leben eine Bedeutung für andere hat und wir einen Beitrag zur Verbesserung der Welt leisten.
Es trägt nachweislich zu einem gesteigerten Selbstwertgefühl bei und erzeugt ein starkes Gefühl von Sinnhaftigkeit, sozialer Verbundenheit und Erfüllung in uns.
Übrigens: Evolutionär bedingt werden altruistische Handlungen von der Gesellschaft als lobenswert angesehen, da kooperierende Gesellschaften einen Überlebensvorteil hatten. Vielleicht wird prosoziales Verhalten deshalb vom Gehirn durch Neurotransmitter wie Dopamin belohnt.