FAQs

Soll man Trauernde in Ruhe lassen?

Nein.

Die meisten Menschen in Trauer wünschen sich deine Präsens.

Du musst nichts sagen. Sei einfach nur da. Das macht den Schmerz schon ein klein wenig leichter zu ertragen.

Wenn du unsicher bist, wie du dich verhalten sollst, lies unseren FAQ "Wie kann ich trauernden Menschen helfen."

"Auf die Sekundärverluste war ich nicht vorbereitet,darauf, dass die lebenden Freund*innen und Familienmitglieder auf Distanz gehen würden."

Litsa Williams

Wie kann ich trauernden Menschen helfen?

Wir haben einen kleinen Spickzettel für den Umgang mit Menschen in Trauer für dich geschrieben.

  • Sei präsent.
Emotionen wollen durchlebt werden. Das kannst du leider niemandem abnehmen. Auch die vermeintlich richtigen Worte können den Schmerz nicht lindern. Aber deine Anwesenheit kann die Last vielleicht ein bisschen leichter machen. Sei bereit, Schweigen oder intensive Gefühlswellen auszuhalten. Und wenn du nicht weißt, was du sagen sollst, dann sag genau das: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
  • Bleib im Kontakt.
Aus Überforderung oder aus Angst etwas Falsches zu sagen, ziehen sich viele zurück. Nach dem Verlust eines geliebten Menschen schmerzen diese Sekundärverluste oft sehr. Zeig deinem Gegenüber, dass dir eure Beziehung etwas bedeutet, ruf immer wieder an oder schau doch einfach mal vorbei.
  • Scheu dich nicht zu fragen.„Wie gehts?” kann schnell wie eine leere Floskel klingen und Überforderung auslösen. Wie soll man all das Erlebte in eine Antwort packen? Nutze stattdessen die Frage „Wie gehts dir jetzt gerade?”. Damit erleichterst du die Antwort und signalisierst ernst gemeinte Offenheit.
  • Mach konkrete Angebote.
Sei so konkret wie möglich und bleib dran, auch wenn du Absagen erhältst. Zum Beispiel: „Ich gehe heute Nachmittag einkaufen. Was kann ich dir mitbringen?” Oder: „Wir gehen morgen Früh zum Sport. Möchtest du mitkommen?”
  • Sei geduldig.
Trauer ist höchst individuell und kommt in Wellen. Egal, wie lang anhaltend oder intensiv, rede den Schmerz nicht klein. Für Trauernde ist ihr Erleben Realität, auch nach Monaten oder Jahren noch.
Welche Trauerphasen gibt es?

Je nach biologischem oder sozialem Geschlecht, gesellschaftlicher Prägung, Kultur oder Persönlichkeit hat jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse und Umgangsstrategien für Trauer.

Es gibt keinen idealen Weg zu trauern, und die Trauer folgt weder abgeschlossenen Phasen noch einer festen Chronologie.

Jeder Trauerprozess bringt jedoch eine Reihe von Aufgaben mit sich, mit denen sich alle Trauernden früher oder später in unterschiedlicher Dringlichkeit und Intensität konfrontieren müssen:

  • Trauer verstehen: Die Hintergründe der Psychologie von Trauer verstehen
  • Funktionieren: Den Schockzustand überleben
  • Trauer leben: Die unterschiedlichen Emotionen von Trauer durchleben
  • Abschied nehmen: Die Endgültigkeit des Todes realisieren
  • Verbunden bleiben: Die Beziehung zur*zum Verstorbenen transformieren
  • Sich Orientieren: Sich im neuen Leben zurechtfinden
  • Sinn finden: Das weitere Leben sinnreich gestalten
Wie schreibe ich eine Trauerkarte?

Vielen Menschen fällt es schwer, die richtigen Worte für eine Trauerkarte zu finden.

Versuche statt Floskeln authentisch und knapp deine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben. Gar nichts zu sagen, aus Angst das Falsche zu sagen, ist keine gute Option. Mach dir bewusst, dass es hier kein richtig oder falsch gibt und vertraue auf dein Bauchgefühl beim Verfassen der Trauerkarte.

Wir haben dazu auch einen hilfreichen Leitfaden geschrieben. Hier geht's zum Leitfaden.

Was kann man jemandem schenken der trauert?

Einer der traurigsten Aspekte eines Verlusts besteht darin, dass mit der Zeit die Erinnerungen an den Klang der Stimme eines geliebten Menschen, den Geruch seiner*ihrer Kleidung oder das Gefühl seiner*ihrer Umarmung, zu verblassen beginnen.

Hier ein paar Anregungen für wundervolle, persönliche Geschenke, die dabei helfen, die Erinnerungen lebendig zu halten:

  • Aus alten Schmuckstücken kannst du von einem*einer Goldschmied*in neue Einzelstücke fertigen lassen.
  • Ein altes Kaffeeservice kannst du in Teilen zu einer Etagère umwandeln (lassen).
  • Rimaneo fertigt schöne Gegenstände mit Fingerabdrücken oder Abgüssen der ganzen Hand oder sogar des Gesichtes der*des Verstorbenen an.
  • Aus Kleidungsstücken oder Stoffen lassen sich wunderbare Stofftiere kreieren (vgl. Trosttiere von Herz & Stich oder Mutmacher von Roccofant®). Oder du lässt daraus eine individuelle Patchworkdecke oder ein Erinnerungskissen fertigen (vgl. Erinnerungsstücke von Hemd ́s Up oder Erinnerungsschneiderei von Gloria & Apollo).
  • Eine weitere schöne Herangehensweise hat der Philosoph und Künstler Pavel Radchenko mit seiner Trauerkunst entwickelt. Dabei werden Gegenstände, die den Verstorbenen gehört haben, durch angeleitete Kreativübungen zu individuellen Erinnerungsstücken geformt.
  • Und sind unsere Gedenkimpulse eine sinnvolle und besondere Art deine Anteilnahme auszudrücken und konkrete Trauerhilfe zu schenken.
Wie zeige ich mein Beileid im Trauerfall?

Du kannst dein Beileid auf verschiedene Weisen ausdrücken:

  1. Eine persönliche Karte kann tröstlich sein.
  2. Wir empfehlen einen persönlichen Besuch oder Anruf.
  3. Sei einfach authentisch. Versuche nicht den Schmerz wegzumachen, den Verlust schönzureden oder vom Thema abzulenken. Es braucht jetzt Weggefährt*innen, die da sind und den Schmerz gemeinsam aushalten.
  4. Ein Trauergeschenk wie unsere Gedenkimpulse eignet sich als Beileidsbekundung ebenfalls, da es dem trauernden Menschen hilft die Erinnerung zu bewahren und einen gesunden Umgang mit der eigenen Trauer zu finden.