Der menschliche Körper besteht aus Materie und Energie. In jedem Augenblick fließen in etwa 20 Watt Energie durch die Materie unserer Körper – genug, um eine Glühbirne zu betreiben.
Doch was passiert mit dieser Energie, wenn wir sterben?
Wir tauschen permanent Energie mit unserer Umgebung aus, können Energie gewinnen (z. B. durch Nahrungsaufnahme), Energie umwandeln (z. B. chemische Energie durch Nahrung in kinetische Energie für unsere Muskeln) und Energie abgeben (z. B. durch Ausstoß von Abfallstoffen oder Abgabe von Wärme). Wenn wir sterben, verändern die Atome in unserem Körper ihre Form, d. h. die Materie, Zellen und Gewebe beginnen im Prozess der Verwesung zu verfallen.
Doch Naturwissenschaftler haben bewiesen, dass beim Tod kein bisschen unserer Energie verloren geht.
Die Atome und die Energie, die im Urknall entstanden sind, wird es immer geben. Die Thermodynamik beweist, dass Energie weder geschaffen noch zerstört werden kann. Die Gesamtenergiemenge in einem isolierten System wie unserem Universum kann sich nicht verändern. Sie ändert lediglich Form und Zustand, so wie sich Wasser in Dampf verwandeln kann.
Daher kann man aus physikalischer Sicht behaupten, dass der unvermeidliche Tod nicht das Ende ist, bzw. dass spirituelle oder religiöse Ansichten zum Leben nach dem Tode absolut berechtigt sind, weil dein geliebter Mensch nicht einfach weg ist. Seine oder ihre Energie wird bis zum Ende der Zeit in unserem Universum widerhallen oder in eine neue Form finden.
Was löst diese Erkenntnis in dir aus?
Der Physiker Aaron Freeman sagte:
„Du möchtest, dass ein Physiker auf deiner Beerdigung spricht. Du willst, dass der Physiker mit deiner trauernden Familie über die Energieerhaltung spricht, damit sie verstehen, dass deine Energie nicht gestorben ist. Du möchtest, dass der Physiker deine weinende Mutter an den ersten Hauptsatz der Thermodynamik erinnert, dass im Universum keine Energie erschaffen und keine zerstört wird.
Du möchtest, dass deine Mutter weiß, dass all deine Energie, jede Schwingung, jedes Jule an Wärme, jede Partikelwelle, die ihr Kind ausgemacht hat, mit ihr in dieser Welt verbleibt. Du möchtest, dass der Physiker deinem weinenden Vater erzählt, dass du inmitten der Energie des Kosmos genauso viel gegeben wie genommen hast.
Und irgendwann hoffst du, dass der Physiker von der Kanzel heruntersteigt und zu deinem Ehepartner mit gebrochenem Herzen in der Kirchenbank geht und ihm sagt, dass alle Photonen, die jemals an deinem Gesicht abgeprallt sind, alle Teilchen, deren Wege durch dein Lächeln, durch die Berührung deiner Haare unterbrochen wurden, Hunderte von Billionen von Teilchen, wie Kinder davon geschwärmt sind, denn ihre Wege wurden für immer durch dich verändert.
Und während sich deine Witwe in den Armen einer liebenden Familie wiegt, möge der Physiker sie wissen lassen, dass alle Photonen, die von dir abprallten, in den Teilchendetektoren, welche ihre Augen sind, aufgefangen wurden, dass diese Photonen Konstellationen elektromagnetisch geladener Neuronen schufen, deren Energie auf ewig Bestand haben wird.
Und der Physiker wird die Gemeinde daran erinnern, wie viel von all unserer Energie als Wärme abgegeben wird. Vielleicht fächern sich einige Luft zu, während er das sagt und er wird ihnen erzählen, dass die Wärme, die durch dich floß als du lebtest, noch immer da ist, noch immer Teil all dessen ist, was wir sind, auch wenn wir, die wir trauern, die Wärme unseres eigenen Lebens fortsetzen.“